08.05.2024

2. FES-Mondodem Spring School

Im März 2024 brachten MondoDem und FES Italia in Rom 30 junge Italiener_innen und Deutsche zusammen und beteiligten sie an Panels und Debatten über die Krisen im Nahen Osten, den Krieg in der Ukraine und die Rolle Chinas in der internationalen Ordnung.

Die Weltordnung durchläuft einen bedeutenden Wandel und die Kategorien, mit denen wir sie bisher gelesen und interpretiert haben, zeigen ihre Veralterung. Der seit Jahrzehnten andauernde ständige Wandel der Machtverhältnisse hat die Zentralität des westlichen Modells auf globaler Ebene untergraben.

Die russische Invasion in der Ukraine, die Krise im Roten Meer, der Wirbelsturm der Gewalt, der das Gleichgewicht im Nahen Osten verändert, das Überkochen der Spannungen im indopazifischen Raum und der Aufstieg neuer Akteure haben deutlich gemacht, dass wir leben in einer multipolaren Welt, die sich ständig verändert. Am Vorabend einer entscheidenden Wahlrunde im Juni 2024 wird Europa intern von souveränistischen, autoritären und nationalistischen Kräften bedroht, die die Machtinstrumente zentralisieren und Brüssel zur internationalen Bedeutungslosigkeit verdammen wollen. Nach außen hin wird seine Position dadurch untergraben, dass es schwierig ist, in strategischen Quadranten vom Mittelmeer bis zum Pazifik eine wirklich wirksame Rolle zu spielen. Kurz gesagt, die aktuellen Krisen haben deutlich gemacht, wie tiefgreifend die Union noch sein muss, bevor sie ihren Platz als stabilisierender Akteur der internationalen Ordnung zur Wahrung von Frieden und Sicherheit zurückerobert. Für die Zukunft wird es von entscheidender Bedeutung sein, den politischen Boden wiederzugewinnen, der durch das Tempo einer Außenpolitik verloren gegangen ist, die oft spaltend, nicht zeitgemäß und weitsichtig war.


Um über diese Bedürfnisse nachzudenken, wurde die Spring School von MondoDem und der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) Italien ins Leben gerufen, jetzt in ihrer zweiten Auflage. Gemeinsam mit Expert_innen, Analysten und jungen Student_innen das Europa von morgen zu entwerfen, ist nicht nur eine dialektische Übung, sondern eine politische Notwendigkeit, insbesondere angesichts des Aufstiegs konservativer politischer Bewegungen und Gruppen, die die Uhr der Geschichte zurückdrehen wollen. Die Spring School stellt ihrer Sichtweise eine fortschrittliche Vision einer Außenpolitik gegenüber, die niemanden zurücklässt und stets den Respekt und die Grundfreiheiten der Menschen in den Mittelpunkt ihres Handelns stellt. Am 8. und 9. März 2024 brachten MondoDem und FES Italia in Rom 30 junge Italiener_innen und Deutsche zusammen und beteiligten sie an Panels und Debatten über die Krisen im Nahen Osten, den Krieg in der Ukraine und die Rolle Chinas in der internationalen Ordnung. Erarbeitung politischer Vorschläge und deren Übermittlung an die relevanten Entscheidungsträger der Demokratischen Partei (PD) und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), um gemeinsam das fortschrittliche Europa der Zukunft zu gestalten. Die Synthese dieser Debatte ist die Grundlage dieses Politikberichts, der die Beiträge der Spring School-Panels zum Aufbau Europas als glaubwürdiger und effektiver globaler Akteur nachzeichnet.

 

Friedrich-Ebert-Stiftung
Büro Italien

Piazza Adriana 5
00193 Rom
Italien

+39 06 82 09 77 90

info.italy(at)fes.de